Werden die Ausführungsgänge der Unterzunge-Speicheldrüse nicht durchgängig angelegt, oder kommt es in höherem Lebensalter zu chronisch entzündlichen Veränderungen an den Ausführungsgängen, so kann sich im Bereich unterhalb der Zunge neben dem Zungenbändchen eine gestaute "Speichelblase" bilden. Diese zystenartige ausgesackte Veränderung ähnelt im Aussehen der Kehlblase des Frosches. Daher der Name Ranula (Von rana = Frosch). Diese Veränderungen treten meist nach der Pubertät, selten auch schon früher, ohne Bevorzugung eines Geschlechts, in Erscheinung.
Bei der Operation wird in Intubationsnarkose der über der Blase liegende Schleimhautbereich spindelförmig excidiert, wenn möglich die gesamt Zyste ausgeschält. Meist wird die Unterzungen-Speicheldrüse mit zu entfernen sein, da sie keinen Anschluß an die übrigen Ausführungsgänge der Unterkiefer-Speicheldrüse hat. Meist genügt es, diesen ausgeschälten Schleimhaut- und Weichteilbereich offen zu lassen, da sich eine neue Schleimhaut darüber bildet.
An typischen Risiken muß eine Entzündung der Wunde angesprochen werden, die in der Regel mit örtlichen Maßnahmen oder gelegentlich antibiotisch angegangen wird. Daneben kann es zu einer narben-bedingten Verlegung des Ausführungsganges der Unterkieferspeicheldrüse kommen. Sehr selten ist eine Gefühlsstörung der re. Zungenhälfte, da unter der Speicheldrüse der Nerv verläuft, der sie Zunge sensibel versorgt.
Insgesamt sind die Risiken der Operation jedoch kalkulierbar, relativ unproblematisch und eher selten.